Inhalt: «Mwama» bedeutet in den Bantu-Sprachen «Kind», und Mwama heisst auch der Held und Ich-Erzähler im Roman des 1929 in Kamerun geborenen Francis Bebey. Handlungsort des Buches ist Djedu, ein Quartier mit dörflichem Charakter am Rande der Küstenstadt Duala. Als Hinweis auf die Zeit findet sich einmal die Angabe «Neunzehnhundert null», damit ist aber nicht ein gezähltes Jahr gemeint, vielmehr ein aus dem Gedächtnis zu streichendes, verliert doch da das Volk der Akwa in einem Pirogenrennen seine Ehre. Zeit der Handlung sind eher die dreissiger Jahre, in denen auch der Autor ein Kind war. Erst als Mwama mit zwölf Jahren wirklich mit dem kolonialen System in Berührung kommt, nämlich in der Schule, wird die Zeit aus einem ganzheitlichen, natürlichen Zusammenhang herausgerissen. Nun ist es die Uhr des Lehrers, die seinen Lebensrhythmus bestimmt. Die Konfrontation der afrikanischen mit der europäisch-kolonialen Welt steht indes nicht im Mittelpunkt. Der Roman ist in erster Linie eine einfühlsam und poetisch erzählte Erinnerung an das Erwachsenwerden. Systematik: Zba Umfang: 168 S. Standort: Bebe
Inhalt: Mireille Makampés Vater, von traditionellen Bräuchen geprägt, drängt sie in eine Ehe und zerstört damit ihre Jugend. Doch sie passt sich nicht an, beugt sich nicht, sondern gewinnt an Stärke und Entschlusskraft. Mireille Makampé (Jahrgang 1969) erzählt nicht die Geschichte eines grausamen, gewalttätigen Vaters. Ihr Vater wollte nur ihr Bestes und zerstörte damit ihre Jugend. Obwohl Christ, fürchtet er Fluch und Rache von Göttern und Geistern, wagt er nicht, sich traditionellen Bräuchen zu widersetzen. Er zwingt sie zur Heirat mit einem Mann, vor dem sie nach leidvollen Jahren, abgemagert und in Lebensgefahr, flieht. Spät erkennt ihr Vater, "welches Leid er mir mit der Zwangsmaßnahme 'Hochzeit' zugefügt hat", und bereut seine Schuld zutiefst. So steht er für ein sich änderndes Bewusstsein und Verhalten afrikanischer Männer. Entsprechend seine aufbegehrende Tochter, die ihre Geschichte mit fast ironischer Distanz zum eigenen Erleben erzählt, die sich nicht anpasst, sich nicht beugt, sondern an Stärke und Entschlusskraft gewinnt. Systematik: Gcq 11 Umfang: 254 S. Standort: Gcq 11 Maka
Inhalt: Der zwischen Liebe, Unterordnungszwang und Aufbegehren schwankende Lebensweg einer Frau in der sich wandelnden Gesellschaft Kameruns von 1945 bis heute. Mit "Komm, zünde meine Lampe an" fordert ein in Polygamie lebender Mann in Kamerun eine seiner Ehefrauen auf, die Nacht mit ihm zu verbringen. Rosaline (geboren ca. 1945) ist etwa 15 Jahre alt, als sie von ihrem mehrfach verheirateten Vater in die Hauptstadt Kameruns, nach Yaoundé verheiratet wird. Die schmerzliche Trennung von ihrer Mutter und der dörflichen Gemeinschaft ängstigt sie zunächst ebenso wie Autos, Busse oder mehrstöckige Häuser, von denen sie in beinahe kindlichem Erstaunen berichtet. Der frühe Tod zweier Söhne und Verleumdungen durch die Familie ihres Mannes belasten sie jedoch sehr und nach einer Fehlgeburt verlässt sie ihren Mann, um wieder bei ihrer Mutter zu leben. Schließlich wird sie die 4. Frau eines Heilers und in dieser Ehe glücklicher, erlebt aber immer wieder Anfeindungen durch die anderen Ehefrauen. Eine leise und unspektakuläre, aber beeindruckende und nahezu poetisch formulierte Autobiografie über ein uns fremdes Leben, die jedoch viel zum Verständnis für fremde Kulturen beitragen kann. Systematik: Gcq 11 Umfang: 255 S. Standort: Gcq 11 Mass
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