Inhalt: Ein zweifach verwitweter Familienvater wird aufgrund seiner Demenzerkrankung langsam wieder zum Kind. Aktuelle Ereignisse vergisst er sofort, aber Episoden aus seinem Leben, vor allem Liebesgeschichten, erzählt er immer gern. Nach mehreren Büchern mit "kleiner Prosa" legt der schon mit einer ganzen Reihe von Literaturpreisen bedachte Autor wieder einen Roman vor: ein respektvolles, kunstvoll ausgearbeitetes Porträt seines dement gewordenen Vaters. David Wagner beschreibt einzelne Stationen eines sich über viele Jahre erstreckenden Prozesses des Gedächtnisverlustes, der dem Vater erstaunlicherweise aber nicht seine individuelle Würde rauben kann. Das Buch setzt wenige Wochen nach dem Tod der zweiten Ehefrau des Vaters ein, ein Ereignis, das den Autor und seine Geschwister zwingt, sich stärker als bisher um den Vater zu kümmern - was die Familie nach Jahrzehnten der Entfremdung wieder näher zueinander bringt. Das Besondere dieses Demenz-Tagebuches ist der kühl registrierende Protokoll-Stil, der die Gefühle und die Lebensgeschichte des Sohnes weitgehend ausspart, und der versöhnliche Grundton im Blick auf die Lebensqualität, die dem Vater trotz allem noch bleibt. Als menschlich anrührender, literarisch überzeugender und in seiner Sicht eigenständiger Beitrag zur Demenz-Krankheit breit empfohlen. Schlagworte:Krankheit Systematik: Zba Umfang: 268 Seiten Standort: Wagn ISBN: 978-3-498-07385-5
Inhalt: Wann passiert es schon, daß einem die Verlängerung des eigenen Lebens angeboten wird? Der Anruf kommt um kurz nach zwei. Ein junger, sterbenskranker Mann geht ans Telefon, und eine Stimme sagt: Wir haben ein passendes Spenderorgan für Sie. Auf diesen Anruf hat er gewartet, diesen Anruf hat er gefürchtet. Soll er es wagen, damit er weiter da ist für sein Kind? Er nimmt seine Tasche und läßt sich ins Berliner Virchow-Klinikum fahren. Von der Geschichte und Vorgeschichte dieser Organtransplantation handelt Leben: von den langen Tagen und Nächten im Kosmos Krankenhaus neben den wechselnden Bettnachbarn mit ihren Schicksalen und Beichten - einem Getränkehändler etwa, der heimlich seine Geliebte besucht, oder einem libanesischen Fleischer, der im Bürgerkrieg beide Brüder verlor. Beim Zuhören bemerkt er zum ersten Mal, daß auch er schon ein Leben hinter sich hat. Und da, in seinem weißen Raumschiff Krankenbett, unterwegs auf einer Reise durch Erinnerungs- und Sehnsuchtsräume, kreisen die Gedanken: Wen hat er geliebt? Für wen lohnt es sich zu leben? Und welcher Mensch ist gestorben, so daß er weiter leben kann, möglicherweise als ein anderer als zuvor? Systematik: Zba Umfang: 282 S. Standort: Wagn ISBN: 978-3-498-07371-8
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