Inhalt: Erinnerungsbuch der 18-jährigen Jesidin Shirin, die im August 2014 von Terroristen des "Islamischen Staats" entführt wurde. Später gelang ihr die Flucht, mittlerweile haben sie und weitere Menschen ihrer Glaubensgemeinschaft in Deutschland Asyl erhalten. Die Jesiden, eine uralte religiöse Minderheit im Nordirak, die die Sonne anbetet (Volk des Lichts), werden vom IS terrorisiert. Männer wurden umgebracht, Frauen in großer Zahl verschleppt, um sie zu versklaven, wobei Demütigung, Folter und Vergewaltigung zum Alltag gehören. Die Journalistin Alexandra Cavelius und der Orientalist und Traumatologe Kizilhan haben aus dem Erlebnisbericht Shirins, die nach dem Abitur Jura studieren wollte, ein seriöses Erinnerungsbuch gemacht. Die Kapitel sind chronologisch, beschreiben Kindheit und Lebenswelt Shirins und die Traditionen der Jesiden, eingestreut sind kluge kulturgeschichtliche Erklärungen bzw. Kommentare aus traumapsychologischer Sicht. Die Dankbarkeit über ihre Rettung wird durch Albträume und Ängste von unerhörter Intensität dominiert. Die Lektüre der Kapitel, in denen es "zur Sache" geht, verlangen dem Leser einiges ab. Die Frage, warum Menschen zu solcher Brutalität fähig sind, wird übermächtig.
Mit Alexandra Cavelius und Jan Kizilhan Systematik: Gkk 71 Umfang: 363 S. Standort: Gkk 71 Shir ISBN: 978-3-95890-015-8
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